Samstag, 31. Oktober 2009

West Wales - Part Two

Tag 3 in West Wales beinhaltete einen Besuch von Llanerchaeron. Dies ist eins der wenigen noch vorhandenen typischen Anwesen in Wales, die seit dem späten 18. Jahrhundert existieren. Man kann dort einen Park, einen Garten und eine Villa besichtigen. Park und Garten sind wirklich traumhaft schön. So nen Garten hätte ich auch gern ;) Da gab es unter anderem sehr lustige Apfelbäume, die die Form von einem mehrarmigen Leuchter hatten und viele Bäume, die an der Mauer wachsen.

Im Park konnte man Eichhörnchen beobachten, die anscheinend überhaupt nicht scheu waren. Eins von ihnen ist direkt an uns vorbei gerast und auf nen Baum gehechtet, als wollte es vor uns ne Show abziehen =)

Dazu gehörte auch noch eine Art hauseigener Bauernhof. Außer Schweinen waren aber keine richtigen Tiere mehr da. Nur noch ne Plastikkuh, die man melken konnte. Das war echt lustig. War auch gar nicht so einfach, sich dabei nicht selbst mit Milch bzw. in diesem Fall Wasser einzusauen.

Die Villa war sehr beeindruckend. Von außen sah sie eher schlicht und nicht so besonders riesig aus. Leider gab es innen mal wieder haufenweise ausgestopfte Tiere =( Ansonsten konnte man jedes Zimmer anschauen und sehen, wie die Menschen früher so gelebt haben. Offensichtlich standen die Menschen damals sehr auf Symmetrie. Es sah zwar so aus, als würden sich neben der Eingangstür auf beiden Seiten je ein Fenster befinden, aber drinnen fehlte eins dann plötzlich. In den einzelnen Räumen gab es auch meistens zwei Türen, wovon eine meistens nur Fake war und höchstens in einen Schrank führte. Insgesamt hat mich das Haus sehr an Jane Austen erinnert. Es hätte meiner Meinung nach genauso gut die Filmkulisse einer Jane Austen Verfilmung sein können. Umso beeindruckender, dass noch vor 20 Jahren tatsächlich jemand in dem Haus gewohnt hat.

Einen noch etwas größeren Sprung zurück in die Vergangenheit machten wir dann am Donnerstag, als wir Castell Henllys besuchten: ein früheres Dorf der Kelten. Es waren etwa fünf Häuser/Hütten nachgebaut worden. Schwer vorstellbar, dass die Menschen da wirklich drin gelebt haben. In einer der Hütten war eine Schauspielerin, die sich als echte Keltin ausgab und uns alles Mögliche erzählte. Zum einen erklärte sich uns den Verwendungszweck verschiedener Pflanzen und berichtete wie sich die Kelten für einen bevorstehenden Kampf vorbereiteten, nämlich mit wilder Kriegsbemalung und abstehenden Haaren. Außerdem zeigte sie den Mädels und ein paar anderen Kids wie sie mit einem Stein Mehl herstellen konnten. Zum Abschluss bemalte sie dann einigen der Kids die Gesichter als wären sie Krieger kurz vor einer Schlacht. Louisa bekam das Zeichen des Gottes der Pferde und Victoria des Gottes des Waldes in knalligem Blau. Sah sehr süß aus =)

In der Hütte, in der sich die Kelten versammelt haben, brannte ein Feuer und während wir uns wie die Kelten früher darum versammelten, bekamen wir wieder einige Details erzählt. Zum Beispiel weiß ich jetzt, dass die Bezeichnung „Honey Moon“ von den Kelten stammt. Bei ihnen bestand nämlich eine Hochzeit aus „Honeybeer“ unterm Mond trinken. Oder so ähnlich.

Mit der Zeit sammelte sich der Rauch des Feuers im Dach bis man schließlich die Spitze nicht mehr erkennen konnte. Würde mich nicht wundern, wenn die Kelten früher erstickt wären.

Später haben wir noch einen kleinen Spaziergang durch Wald und Wiesen gemacht und kamen an dem Fluss vorbei, von dem sich die Kelten früher wohl ihr Wasser geholt haben. Ich muss sagen, ich bin wirklich froh, dass ich nicht erst zehn Minuten laufen muss, um einen Eimer Wasser zu holen, den ich anschließend wieder den Berg hoch tragen muss, sondern dass ich einfach nur den Wasserhahn aufdrehen muss =)

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