Sonntag, 15. November 2009

Weihnachten rückt langsam näher...

Gestern wurde mir bewusst, dass für die meisten Engländer wirklich bald Weihnachten ist.

Erstens fand gestern der Fair Trade Market statt. In der Kirche, zu der auch die Vorschule gehört, gibt es öfters so besondere Events. Und hier wurde besonders damit geworben, dass man fair gehandelte Weihnachtsgeschenke kaufen kann. Ich bin also mit der ganzen Familie hingefahren. Und es gab wirklich viele tolle Sachen. Sehr viel Schmuck, Dekozeug und Weihnachtssachen. Ich hab vor allem nach einem Geburtstagsgeschenk für Louisa Ausschau gehalten und letztendlich ein kleines Täschchen für sie gekauft, von dem Helen sicher war, das es ihr gefallen wird.

Ansonsten hab ich mir bei den meisten Sachen gedacht, dass ich dafür in England leider keine Verwendung habe. Beziehungsweise beim Schmuck, der größtenteils wirklich sehr schön war und von dem ich jede Menge hätte kaufen können, fand ich den Preis oft zu hoch. Aber ich habe immerhin einen sehr schönen Armreif gefunden, der preislich okay war.

Dann hat mich eine Kollegin noch zwei Mädels vorgestellt, die auch in die Gemeinde gehen. Sie sind zwar etwas jünger als ich, aber waren total nett und es war einfach schön, auch mal jüngere Leute kennen zu lernen und sich mit Teenagern zu unterhalten (auch wenn ich offiziell keiner mehr bin) =)

Gegen Mittag habe ich mich dann mit Freunden meiner Eltern, Ala und Zenon, getroffen. Die beiden kommen ursprünglich aus Polen und leben jetzt seit ca. zwei Jahren in Bristol. Wir wollten uns schon länger mal treffen, aber bisher hatte es nie geklappt. Umso mehr habe ich mich dann auf das Treffen gestern gefreut. Es war auch noch eine Freundin von ihnen dabei, die auch Ala heißt. Sie ist etwa so alt wie ich und wir haben uns schon relativ am Anfang kennen gelernt und wollten auch mal was zusammen unternehmen. Da sie aber sehr viel und oft arbeitet, hat das auch noch nicht geklappt. Also war es schön, dass sie auch mit dabei war. Sie kommt auch aus Polen, spricht perfektes Englisch, weil sie zwei Jahre in Amerika war und arbeitet jetzt in England, um sich ihr Studium in Wales zu finanzieren. Mir fiel es von Anfang an total leicht, Ala mit ihrem amerikanischen Akzent zu verstehen. Bei den Engländern hatte ich da schon eher Probleme ;)

Nach einem sehr leckeren Mittagessen bei Ala und Zenon (Papa, es gab den Pudding, den du so gerne magst) zu Hause, sind wir Frauen dann shoppen gegangen. Von der Wohnung waren es nur ungefähr 10 Minuten zu Broadmead, wo wir shoppen gehen wollten, aber es kam mir wie ne Ewigkeit vor. Es schüttete nämlich, was nicht so schlimm gewesen wäre, wenn es nicht auch noch richtig stürmisch gewesen wäre. Da war jeder Regenschirm mehr oder weniger nutzlos. An einer Stelle kam ich auch kaum vorwärts wegen dem Wind. Die „jüngere“ Ala hatte allerdings ihre Gummistiefel an und hatte somit ihren Spaß daran, durch jede Pfütze zu hüpfen, die auf dem Weg lag. Und das waren einige.

Trotz Regen kamen wir irgendwann an und die beiden haben mir einige coole Läden gezeigt. Dort herrschte jedenfalls auch schon richtige Weihnachtsstimmung. Überall war Weihnachtsdekoration und einige Stände, wie bei uns aufm Weihnachtsmarkt. Da gab es sogar eine Spahnferkelbude, an der wirklich „Spahnferkel“ stand. Auch Lebkuchen wird hier genau wie im Deutschen genannt. Über so was freu ich mich irgendwie immer richtig. Ein bisschen Heimat in der Ferne ;)

Obwohl wir in einigen guten Läden waren, war mein Shopping nicht so erfolgreich. War mit dem ganzen Angebot etwas überfordert *haha* Letztendlich hab ich nur ne CD gekauft (für 3,91 Pfund!!!). Aber ich hab mir die Läden gemerkt und werd auf jeden Fall wieder hingehen, wenn ich etwas entschlossener bin.

Die „ältere“ Ala hat auch schon ein paar Weihnachtseinkäufe getätigt, aber soweit war ich noch nicht ;)

Verglichen mit Cabot Circus, dem neuen Shoppingcenter, hat mir Broadmead besser gefallen. In Cabot Circus gibt es doch eher die teureren Geschäfte mit wenigen Ausnahmen wie H&M. Und in Broadmead ist es eher andersrum.

Am Ende von unserem Shoppingtrip haben wir uns dann noch nen Kaffee bzw. „Hot Chocolate“ gegönnt. Die „jüngere“ Ala und ich haben einige Gemeinsamkeiten festgestellt und uns fürs Kino verabredet. Ich hatte insgesamt ne sehr schöne und auch lustige Zeit mit ihnen =)

Als ich dann abends wieder Zuhause war, ging die „Weihnachtsstimmung“ weiter. Helen fing an Weihnachtsgeschenke einzupacken, von denen sie nen großen Teil beim Fair Trade Market gekauft hatte, und ließ dabei Weihnachtsmusik laufen. Ich bin wirklich überrascht, wie früh das hier los geht. Das kenn ich so gar nicht. Selbst wenn in Deutschland schon im Oktober die Weihnachtsmänner in den Regalen stehen, kenn ich niemanden, der im November schon Weihnachtsgeschenke einpackt. Irgendwie hat es mir aber auch gefallen ;)

Helen, Stephen und ich haben dann noch einige Weihnachtstraditionen ausgetauscht. Dabei fiel mir auf, dass wir Deutschen irgendwie weniger Traditionen haben als die Engländer. Auf jeden Fall sind immer alle ganz überrascht, dass wir unsere Weihnachtsgeschenke schon an „Christmas Eve“ auspacken. Jetzt bin ich jedenfalls schon sehr gespannt auf Weihnachten hier.

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