Anfang der Woche haben meine Gasteltern in der Küche Musik gehört. Wie sich herausstellte, war es der Soundtrack zu dem Musical „Les Misérables“. Sie fragten mich, ob ich schon mal davon gehört hätte und über die Handlung bescheid wüsste. Der Name war mir zwar bekannt, aber das wars auch. Also haben sie ganz begeistert angefangen zu erzählen, sowohl von der Geschichte als auch von der Musik.
Helen meinte dann plötzlich, ob ich es nicht gerne mal sehen würde. Die beiden älteren Mädels, Susanna und Louise, würden mit der Schule in eine Amateuraufführung des Musicals gehen. Vielleicht gäbe es ja noch Karten. Damit ich nicht so allein und verloren im Theater sitzen muss, wollte Stephen mit mir hingehen. Helen hat dann die nächsten Tage versucht, beim Theater anzurufen, aber immer erfolglos, bis es dann gestern Nachmittag klappte. Da hatten sie dann natürlich keine Karten mehr für den Abend. Allerdings sei es wohl einen Versuch wert, ob jemand vielleicht an der Abendkasse Karten zurückgeben würde.
Da Stephen die beiden Mädels ohnehin zum Theater fahren musste, bin ich mitgekommen und wir haben unser Glück versucht. Erst mal sah es schlecht aus. Zuerst gab es keine Karten, dann gab es eine Karte, die die Frau an der Kasse gerne an ein älteres Pärchen geben wollte, da dieses Karten für die Vorstellung am Tag vorher gehabt hatte und das wohl verpasst hat. Langsam wurde das Foyer immer leerer und wir haben die Hoffnung eigentlich schon aufgegeben. Die Frau an der Kasse hatte uns schon mehr oder weniger wegschickt, als plötzlich jemand kam und genau zwei Karten zu viel hatte. Wir haben uns natürlich total gefreut.
Das Redgrave Theater wurde vom Clifton College erbaut, als dies noch eine Privatschule war. Clifton ist so was wie das Studentenviertel von Bristol. Es ist ein eher kleines Theater, daher fühlte man sich der Bühne recht nah, obwohl ich in der letzten Reihe saß. Ihr könnt euch das so ähnlich wie im Kino vorstellen, nur dass A die erste Reihe vor der Bühne ist. Ich saß in Reihe N.
Wir hatten kaum unsere Plätze erreicht, als es losging. Die ersten Töne waren gerade erklungen, als ich auch schon Gänsehaut bekam =)
Es war wirklich total toll. Ich war richtig begeistert. Und ich fand es überhaupt nicht amateurhaft. Die Schauspieler/Sänger waren sehr gut und hatten starke Stimmen. Die Kulissen waren auch richtig toll. Ich würde jetzt am liebsten alles ganz genau beschreiben, aber das würde ein viel zu langer Text werden ;)
Ich hab jedenfalls beschlossen, mir mal ne deutsche Version anzuschauen, wenn ich zurück bin.
Es war aber auch echt gut zu verstehen, da wirklich sehr deutlich gesungen wurde und das Englisch nicht zu anspruchsvoll war.
Einige Szenen waren wirklich richtig traurig. Man hat als Zuschauer total mitgefühlt. Also hat man echt nicht gemerkt, dass es „nur“ Amateur-Schauspieler waren (wie gesagt, ich hab keinen Vergleich). Stephen, der das Musical aber schon mehrmals gesehen hatte, hat mir zugestimmt. Er war nur etwas vom Hauptdarsteller enttäuscht, der anscheinend nicht perfekt getroffen war.
Wie ihr sicherlich heraushören konntet, ich kann euch nur empfehlen, euch „Les Misérables“ mal anzuschauen!
Hallo Janina,
AntwortenLöschenDu schreibst ja ganz schön regelmäßig in den Blog. Toll dass Du Les Miserabeles sehen konntest. Ich habs auch noch nie gesehen. Wir könenn es j mal auf Deutsch ansehen/-hören, wenn Du wieder da bist!
Liebe Grüße
Papa