Dienstag, 15. Dezember 2009

Christingle

Eine englische Weihnachtstradition, die wir so nicht in Deutschland haben, ist das Christingle (oder der?). Dabei sind die meisten englischen Traditionen von uns geklaut worden. Das erzählen mir hier immer alle als würden sie damit mir persönlich ein Kompliment machen und ich bin dann immer ganz stolz =)

Aber zurück zum Christingle. Dabei handelt es sich um einen Weihnachtsgottesdienst, bei dem jeder eine Orange bekommt, in der eine Kerze und Süßigkeiten stecken. Wenn dann gleichzeitig alle Kerzen angezündet werden, sieht das natürlich total schön aus.

Die Vorschule hatte am Sonntag einen Christingle Gottesdienst veranstaltet. Für die „grown-ups“ hieß das erst mal, alles schön zu dekorieren und die Bühne in eine Stallkulisse zu verwandeln. Außerdem musste alles für den „Party Tea“ vorbereitet werden, der nach dem Christingle statt fand. Die Aufgabe der Kids war simpler. Sie mussten einfach nur verkleidet in die Vorschule kommen. Natürlich haben auch wir Erwachsene alle wieder schöne Kostüme verpasst bekommen. Eine meiner Kolleginnen hat sich tatsächlich freiwillig als Esel verkleidet =)

Die Kids sahen wirklich alle total süß aus als kleine Engel und Hirten. Und irgendwie wirkten sie alle viel winziger als normal.

Als dann endlich alle Kinder da waren, mussten wir sie noch halbwegs geordnet in den Gottesdienstsaal und auf die Bühne befördern. Einige Kids waren total schüchtern und mussten an die Hand genommen werden, während andere wiederum ihren großen Auftritt genossen haben. Und „groß“ ist das richtige Wort, denn der ganze Saal war gerammelt voll. Auf der Bühne angekommen, haben wir dann mit den Kids die Weihnachtsgeschichte erzählt und zwischendrin unsere Weihnachtslieder eingebaut. Das war natürlich wieder total niedlich. Alisha, die Probleme mit dem Laufen hat, hat wirklich nen super Job als Maria gemacht. Auch unsere hyperaktiven Kids hatten sich gut unter Kontrolle. Alles in allem war es also sehr erfolgreich. Der Höhepunkt war dann natürlich, als die Christingle-Kerzen angezündet wurden und wir währenddessen ein total schönes Lied gesungen haben.

Das war das Ende des Gottesdienstes, aber auch das Ende der besinnlichen, weihnachtlichen Stimmung.

Der Raum, in dem sich anschließend alle zum „Party Tea“ versammelt haben, war brechend voll und es war wahnsinnig laut und hektisch. Wir Mitarbeiter konnten natürlich nicht Party machen, sondern waren dafür verantwortlich, dass es immer Nachschub an Keksen, Chips und so weiter gab. Einige Leute waren echt ungeduldig und ein bisschen nervig und somit war das echt anstrengend. Ich war dann einigermaßen erleichtert, als sich der Raum zu leeren begann und wir mit dem Aufräumen anfangen konnten.

Trotzdem war es schön, so eine typisch englische Weihnachtstradition mitzuerleben.

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