Dienstag, 8. Dezember 2009

Mein Wochenende in London - Part One

Das letzte Wochenende habe ich in London verbracht und endlich meine Chrissi wieder gesehen =)

Chrissi ist genau wie ich für ein halbes Jahr in England und pendelt mit der Familie, in der sie als Au Pair arbeitet, zwischen Lichfield und London hin und her.

In England gibt es ein Bussystem, mit dem man recht günstig in verschiedene Städte kommt, und so hat mich die Fahrt nach London nur 16 Pfund gekostet.

Eigentlich hätte mich Stephen Freitagnachmittag zur Bristol Coach Station fahren sollen, da er aber krank war, musste ich da erst mal mit dem Bus hinkommen. Das hat sogar erstaunlicherweise geklappt, bedeutete aber, dass ich nach der Arbeit schnell mein Zeug packen und dann auch schon los musste. Natürlich war ich dann doch zu früh an der Coach Station, aber hatte es wenigstens problemlos gefunden. Eine viertel Stunde vor Abfahrt konnten wir in den Bus rein und da ich so früh dran war, hab ich sogar einen Fensterplatz ergattern. Als wir pünktlich abfuhren, dachte ich, dass das ja alles super geklappt hat. Aber ich hatte mich zu früh gefreut. Nachdem wir etwas mehr als eine Stunde gefahren waren, verkündete der Busfahrer, wir müssten jetzt an einem Rastplatz rausfahren und auf einen Ersatzbus warten, weil der Scheibenwischer kaputt sei. Das hörte sich etwas lächerlich an.

Um es kurz und knapp zu machen: Nach zwei Stunden kam erst ein neuer Bus und dementsprechend kam ich ziemlich müde und entnervt an der Victoria Coach Station in London an.

Wenigstens hab ich da relativ problemlos die U-Bahnstation gefunden, hab es geschafft, das richtige Ticket zu ziehen und in die richtige Bahn einzusteigen. Um kurz nach halb elf kam ich dann endlich an meiner Zielstation an und Chrissi hat mich eingesammelt und mir gleich eröffnet, dass wir die Wohnung ganz für uns allein haben, weil ihre Gastfamilie nicht da war.

Da ich zwei Stunden später ankam, als geplant, hatten sich alle vagen Pläne für den Abend erledigt. Wir hatten aber trotzdem ne gute Zeit und haben erst mal stundenlang Erfahrungen und Erlebnisse ausgetauscht. Das tat echt gut. Manche Sachen sind wohl bei allen Engländern gleich ;) Außerdem war es einfach total erholsam deutsch zu sprechen. Endlich muss man überhaupt nicht nachdenken und kann einfach drauf los plappern. Ich hatte das Gefühl, dass ich meinen ganzen Redebedarf dieses Wochenende nachgeholt hab. Hoffentlich hab ich Chrissi nicht zu sehr zu getextet ;)

Um zwei Uhr nachts sind wir dann beide relativ müde eingeschlafen. Mit Ausschlafen ist es aber mal wieder nix geworden. Denn auch bei Chrissi in der Wohnung gibt’s keine Rollläden, sondern nur Vorhänge und irgendwann wacht man dann halt von der Helligkeit auf.

Für Samstag hatten wir geplant auf den Portobello Market in Notting Hill zu gehen. Das haben wir auch gemacht. Wir haben beschlossen zu laufen und das Busgeld zu sparen. War auch kein Problem. Wir haben den Weg gut gefunden und es hat nicht allzu lang gedauert.

Der Markt war wirklich total toll. Es gab zwar auch einigen Ramsch, aber auch viele schöne Sachen. Man sollte wirklich etwas Zeit mitbringen, wenn man sich da umschauen will. Der Markt ist wirklich sehr groß und man ist sich nie sicher, ob man jetzt alle Abzweigungen entlang gegangen ist.

Außerdem haben wir da sehr viele Deutsche getroffen. Deutsch und Spanisch waren, glaube ich, die Sprachen, die wir am öftesten gehört haben. Das war für mich ne ganz neue Erfahrung. In Bristol trifft man nämlich nie Deutsche.

Wir hatten sogar mit dem Wetter Glück. Erst gegen Ende fing es ein bisschen an zu nieseln. Bei regen macht es nämlich eher weniger Spaß, sich den Markt anzuschauen.

Nachdem wir alles abgeklappert hatten (zumindest glauben wir, dass es ALLES war), sind wir noch in ein paar Geschäfte. Davon gibt’s auf der Portobello Road nämlich auch schöne. In einem Schuhgeschäft wurden wir dann von ner Verkäuferin sogar auf Deutsch angequatscht. Das hat mich erst mal voll irritiert und ich wusste gar nicht, wie ich auf ihre Frage antworten sollte ;)

Als wir dann genug von Notting Hill hatten, sind wir wieder zurück zur Wohnung gelaufen. Mittlerweile hatten wir ziemlichen Hunger und der Weg kam uns viel, viel länger vor!

Da wir auch vom Rumlaufen etwas erschöpft waren, sah der Plan für den restlichen Tag folgendermaßen aus: erst mal essen und ein bisschen ausruhen, gegen Abend dann in die Innenstadt fahren, den Kölner Weihnachtsmarkt an der Themse anschauen, von da aus zum Piccadilly Circus laufen und in nen Club gehen.

Irgendwie hat das dann aber alles nicht sooo gut hingehauen. Wir sind viel später losgekommen als wir wollten. Dann war der Weihnachtsmarkt nicht direkt da, wo er sein sollte, wir sind noch mal kurz in nen Supermarkt und als wir dann endlich ankamen, hatten wir noch etwa zehn Minuten, bevor der Weihnachtsmarkt zugemacht hat =) War aber nicht so schlimm. Wir hatten trotzdem unseren Spaß und haben uns gleich noch n bisschen bei nem Besitzer von einem der Weihnachtsmarktstände blamiert, weil wir nicht daran gedacht haben, dass er ja eventuell deutsch sprechen könnte ;)

Die Themse bei Nacht ist wirklich total schön, vor allem mit Big Ben und London Eye. Leider sind die Fotos davon nicht so toll geworden.

Den Weg zum Piccadilly Circus haben wir auch erst nach ein paar kleinen Umwegen gefunden. Dabei sind wir dann aber am Buckingham Palace vorbei gekommen und die Queen war sogar zu Hause! Und das stand noch nicht mal auf unserer Sightseeing-Liste.

In den Club kamen wir dann aber problemlos. Angeblich gilt es als nicht so cool, an nem Samstag feiern zu gehen. Dafür war es aber ganz schön früh ganz schön voll. Die Musik war gut und die Stimmung sowieso ;) Wir haben sogar (mal wieder) nen Deutschen getroffen. Der hat uns angequatscht, weil er das Gefühl hatte, wir seien auch aus Deutschland. Hörte sich zwar etwas seltsam an, aber unsere (deutschen) Gespräche kann er bei der Lautstärke nicht gehört haben…

Auf dem Heimweg, wie kann es anders sein, haben wir erst mal nicht die richtige Nachtbusstation gefunden. Wir waren echt total fertig und wollten nur noch nach Hause. Letztendlich haben wir die Station auch gefunden. Alles ohne fremde Hilfe. Die Leute, die wir gefragt hatten, hatten nämlich alle keine Ahnung. Nicht mal die Busfahrer =(

Sobald wir im richtigen Bus saßen, verlief dann alles problemlos. Meine Sorge, wir könnten die richtige Station verpassen, war unbegründet. In London sagen die die Stationen im Bus nämlich an. Im Gegensatz zu Bristol…

Endlich in der Wohnung angekommen, sind wir mehr oder weniger sofort ins Bett gefallen.

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