Montag, 11. Januar 2010

Besuch aus der Heimat - Part One

Am 27. Dezember war es endlich so weit: Meine Schwester Julia hat mich hier in Bristol besucht!

Es war total toll, sie hier zu haben, wenn auch am Anfang etwas komisch. England ist einfach eine ganz andere Welt und auf einmal kam jemand, der eigentlich in mein Leben in Deutschland gehört. Aber ich hab mich ganz schnell dran gewöhnt und mich einfach gefreut, die ganze Zeit nur Deutsch zu reden. Louisa und Victoria haben sich allerdings oft darüber beschwert und wollten immer wissen, was wir gesagt haben. Sie haben uns auch ständig aufgefordert, miteinander Englisch zu reden. Aber das wäre mir dann doch etwas seltsam vorgekommen.

Wir hatten auf jeden Fall eine gute Zeit zusammen. Wir waren gleich mehrmals shoppen und ich hab mehr gekauft, als ich wollte und dadurch natürlich auch mehr Geld ausgegeben als geplant. Aber nach Weihnachten ist hier in allen Läden ganz viel reduziert (und nicht nur Mangelware und Übergrößen) und da kann man der Versuchung dann einfach nicht widerstehen ;)

Ansonsten haben wir an Julias ersten richtigen Tag in Bristol (28.12.) mit Stephen zusammen eine kleine Tour gemacht. Es war sozusagen eine verbesserte Version der Tour, die ich selbst am Anfang bekommen hatte.

Wir sind natürlich zur Suspension Bridge, die das Wahrzeichen Bristols ist, und sind auch drüber gelaufen. Das war auch für mich das erste Mal.

Nachmittags sind wir mit Stephen und Louisa zur SS Great Britain. Das ist ein altes Schiff, auf das hier alle ganz stolz sind. Es war nämlich das erste Eisenschiff mit Propellerantrieb, das den Ozean überquerte, und hat eine neue Ära in der Passagierschifffahrt eingeleitet. Ich hatte die SS Great Britain bis dahin auch nur aus der Ferne gesehen und musste zugeben, dass das „Museum“ echt gut und interessant gestaltet war.

An einem anderen Tag waren Julia und ich mit den drei Mädels im „Explore @ Bristol“, einer Art Wissenschaftsmuseum, wo man ganz viel ausprobieren und selber machen kann. Und das war auch echt nicht nur was für Kinder. Ich hatte ja ein bisschen Angst, dass wir vielleicht ein bisschen Stress mit den Mädels haben werden, aber die haben sich eigentlich besser benommen, als wenn sie mit den Eltern unterwegs sind ;) Wir hatten also alle fünf eine gute Zeit =)

Es gab auch noch einen Ausflug mit der ganzen Familie auf die Eisbahn. Die Bahn war aber echt das Letzte. Obwohl die Bahn „gesäubert“ wurde, bevor wir drauf durften, war sie total uneben und einfach richtig „abgefahren“. Dazu kam dann noch, dass zu viele Leute zur gleichen Zeit drauf waren und die meisten davon, konnten nicht mal richtig Schlittschuhlaufen. Es war also sehr abenteuerlich. Aber hat trotzde Spaß gemacht.

Das Highlight der gemeinsamen Zeit mit Julia war unser zweitägiger Ausflug nach London! Da hat echt alles super geklappt im Gegensatz zu dem Wochenende, als ich Chrissi in London besucht habe (siehe Einträge vom 08./09.12.). Unser Bus war auf der Hinfahrt eher zu früh als zu spät, wir hatten keine Probleme irgendwas zu finden und ich hab meine Tasche dieses Mal nicht im Bus liegen lassen ;)

Wir haben die wichtigsten Sightseeingspots abgeklappert, die ich vorher versucht hatte, in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen. Die besonderen Events waren dann der Besuch bei „Madame Tussaud’s“ und der Bahnsteig aus Harry Potter.

Vor Madame Tussaud’s mussten wir erst mal über eine halbe Stunde anstehen, womit wir Anfang Januar nicht unbedingt gerechnet hatten. Drinnen war es dann auch ziemlich voll und der Eintrittspreis ist ja auch nicht ohne. Aber Julia und ich waren trotzdem der Meinung, dass es sich gelohnt hat =)

Den Bahnsteig hätten wir beinahe nicht gefunden, weil der nicht zwischen Gleis 9 und 10 war, was ja logisch gewesen wäre, da es Gleis 9 ¾ ist. Nein, er war zwischen 8 und 9. Und da war er dann auch gut versteckt. Wir sind sogar erst mal vorbeigelaufen, ohne es zu erkennen. Beim zweiten Mal haben wir dann nur genauer hingeguckt, weil Julia gesehen hat, dass da Leute Fotos machen.

Unser Hotel war dann auch noch ein kleines Abenteuer. Es war das erste Mal, dass wir ein bisschen Probleme hatten, den Weg zu finden. Und als wir dann richtig waren, sind wir zuerst nicht in die Straße rein, weil es nicht nach einer normalen Straße aussah, sondern eher nach einer Gasse, die auf irgendeinen Hinterhof führt. Naja, es war dunkel und es waren kaum Leute unterwegs, also war uns etwas mulmig zu Mute. Wir sind aber natürlich doch mal in die Straße rein und am Ende, wo sich unser Hotel befand, sah es auch gleich nicht mehr so gruselig aus.

Das Hotel an sich war auch super. Vor allem hatten wir in dem Zimmer schön viel Platz. Anders als in meinem Zimmer in Bristol, das mit zwei Betten einfach voll ist.

Eine tolle Sache noch: Wir wurden doch tatsächlich für Einheimische gehalten. Also zumindest wurden wir nach dem Weg zu Covent Garden gefragt. Da wir selbst gerade dahin unterwegs waren, konnten wir dem Typ glücklicherweise eine Auskunft geben. Uns hat also höchstens der deutsche Akzent verraten ;)

Das einzige, was in London nicht so toll war, war die Kälte. Aber das war’s trotzdem wert!

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