Samstag, 16. Januar 2010

Die erste Woche nach den Ferien

Ja, am Montag hieß es für mich dann (wie für viele von euch) Schluss mit den Ferien und zurück zum Alltag.

Ich hatte anfangs überhaupt keine Lust, wieder zu arbeiten, obwohl ich ja vor den Ferien fast traurig war, so ne lange Zeit nicht in die Vorschule zu gehen.

Aber sobald ich da war, war ich dann natürlich doch wieder froh. Das einzige, was nicht so toll war, war im Schnee zur Arbeit und wieder zurück zu laufen. Während bei uns in Frankfurt Bürgersteige, die viel benutzt werden, oft frei geräumt sind, kann man hier in Bristol sich schon glücklich schätzen, wenn die Straßen frei geräumt werden. Ich bin also jeden Tag durch eine Schnee-Eis-Mischung gestapft und hab gehofft, dass meine Füße halbwegs trocken bleiben und ich nicht ausrutsche. Zumindest beim Letzteren war ich erfolgreich ;)

Die Kinder fanden den Schnee natürlich super und hatten ihren Spaß, draußen mit Eimern und Schaufeln zu spielen. Wer braucht schon nen Sandkasten?! ;)

Wir haben drinnen so ne Art Wanne, die wir ab und zu mit Wasser oder Sand füllen, womit die Kids dann spielen können. Diese Woche haben wir natürlich Schnee von draußen reingeholt. Außerdem gab’s dazu noch jede Menge Eiswürfel, die wir jeden Tag fleißig eingefroren haben.

Die Kids waren auch irgendwie gar nicht so anstrengend, wie ich das in Erinnerung hatte =) Manchmal finde ich es ja etwas frustrierend, dass sie mich nicht so ernst nehmen wie die anderen Erwachsenen. Aber diese Woche haben sie auch auf mich gut gehört. Ich freu mich mal nicht zu früh, wer weiß, was nächste Woche los ist ;)

Einer von den Jungs, Sam, hat mich gefragt, ob ich in der Vorschule schlafe. Irgendwie voll süß. Als ich ihm dann erklärt hab, dass ich nur zum Arbeiten herkomme, wollte er wissen warum. Da war ich dann etwas überfordert.

Grace hat mir erklärt, dass, wenn sie groß ist, sie auch in der Vorschule arbeiten will, weil es ihr da so gut gefällt. Niedlich, oder?

Auch mit den Babys in Stay and Play hatte ich eine gute Zeit. Die haben kaum geheult und wenn doch waren sie leicht zu beruhigen. Leider wurde ich mal wieder voll gekotzt. Das nennt man dann Berufsrisiko ;)

Gestern haben wir mal Legosteine rausgeholt, was wir zumindest soweit ich das mitbekommen habe, in den letzten drei Monaten nicht getan haben. Zuerst haben wir nur in einer der Kleingruppen damit gespielt, aber als wieder Zeit für „free play“ war, kamen auch andere Kinder und waren ganz interessiert. Unter anderem auch Ollie H. (wir haben drei Ollies). Einige der Kids sind wie verrückt durch die Gegend gerannt und hatten offensichtlich zu viel überschüssige Energie. Kurzerhand wurde entschlossen mit ihnen in einen Raum im ersten Stock zu gehen, der als kleine Sporthalle genutzt werden kann. Es sind also eigentlich alle Kids mit hoch gegangen. Nur Ollie wollte weiter mit Lego spielen. Also bin ich natürlich bei ihm geblieben.

Ollie ist normalerweise total schüchtern. Er redet nur sehr wenig und ist sehr verschlossen. Aber sobald wir dann abgesehen von Wendy (einer der Erzieherinnen) alleine waren, ist er total aufgeblüht und hat richtig viel mit mir geredet. Ich hab ihn auch noch nie so munter und aktiv spielen sehen. Das war irgendwie ein richtig tolles Erlebnis =)

So und jetzt dürft ihr euch mal alle bereit machen zum Klatschen. Am Donnerstag war ich nämlich so was wie die Chefin beim Lunchclub =) Jeden Tag ist jemand während des Lunchclub „in charge“, was jetzt nicht so nen riesigen Unterschied macht. Die Person entscheidet dann zum Beispiel, ob die Kinder, die schon fertig sind, nach dem Essen raus gehen oder bei schlechtem Wetter lieber in den ersten Stock.

Am Donnerstag war Ben, der eigentlich „in charge“ gewesen wäre, krank, also hat Carol, meine Chefin, kurzerhand entschlossen, mir die verantwortungsvolle Aufgabe zu übertragen ;) Hab mich natürlich geehrt gefühlt, aber hab mich auch gefragt, warum gerade ich. Außer mir waren noch Sarah und Dave für den Lunchclub zuständig. Dave arbeitet wie ich nur für n halbes Jahr in der Vorschule, um die Zeit zwischen Schule und Uni zu überbrücken. Sarah arbeitet zwar nur zwei Mal in der Woche, ist aber schon wesentlich länger da. Also ich war schon überrascht, warum jetzt gerade ich. Aber war natürlich toll =)

Ansonsten konnte ich aufgrund des Wetters am Mittwoch nicht arbeiten gehen. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch hat es noch mal heftig geschneit. Und naja, klar, die meisten Schulen wurden wieder geschlossen. Allerdings wusste ich nicht, wie es mit der Vorschule aussieht. Also bin ich ganz normal aufgestanden, hab ich mich fertig gemacht und kurz bevor ich los gemusst hätte, hab ich dann Carol angerufen, um zu fragen, ob wir auf machen. Ich hatte echt gehofft, dass sie nein sagt, weil ich wirklich nicht durch den Schnee spazieren wollte. Aber sie hat leider gesagt „ja“ gesagt, da die meisten Erzieher und auch Kinder in der direkten Nachbarschaft wohnen. Aber dann hat sie sofort hinzugefügt, dass ich doch bitte zu Hause bleiben soll =)

Gestern fing der Schnee dann allerdings an zu schmelzen und heute ist eigentlich nix mehr übrig. Was bedeutet, dass es auch endlich nicht mehr so eisig kalt ist =)

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