Das letzte Wochenende habe ich mit meiner Gastfamilie in Portsmouth verbracht.
Sie hatten diesen Trip schon länger geplant und mich dann gefragt, ob ich mitkommen will. Da Julia an diesem Freitag zurück geflogen ist, dachte ich, es wäre gut, dann nicht gleich das ganze Wochenende alleine zu sein.
Erst mal waren wir aber nicht ganz sicher, ob wir aufgrund des Wetters überhaupt fahren. Letztendlich haben sich Helen und Stephen aber dafür entschieden und so ging es Freitag gegen 16.00 Uhr los. Erst mal mussten wir das ganze Gepäck zum Auto schleppen, das zwei Straßen weiter geparkt war. Alles nur wegen dem Schnee bzw. Eis. Wir kommen nämlich mit dem Auto nicht aus unserer Straße raus und auch die nächste Straße ist nicht ganz sicher.
Die zweieinhalbstündige Autofahrt wurde mal wieder mit Alex Rider verkürzt. Ich hab allerdings nur die Hälfte mitbekommen, weil ich vor lauter Müdigkeit immer wieder eingeschlafen bin.
Beim Hotel angekommen wurde erst mal auf abenteuerliche Weise das ganze Gepäck über den vereisten Parkplatz transportiert, dann haben wir zu Abend gegessen und anschließend wurden die Mädels ins Bett geschickt. Ich hab mir mit ihnen ein Zimmer geteilt und Helen hat ihnen eingeschärft mindestens bis 7.30 Uhr still zu sein und kein Licht zu machen.
Das hat allerdings nicht ganz geklappt. Ich wurde nämlich morgens durch lautes Flüstern geweckt. Ich hatte zwar keine Ahnung, wie spät es ist, aber ich war sicher es war ZU FRÜH. Offensichtlich waren sich auch die Mädels über die Zeit nicht einig und haben schließlich kurzerhand das Licht angemacht, um mal einen Blick auf die Uhr zu werfen. Dabei hat sich herausgestellt, dass es erst 6.30 Uhr war. Ich hätte am liebsten was gesagt, aber ich hatte Angst, dass ich dann richtig wach wäre und überhaupt nicht mehr schlafen könnte. Irgendwie bin ich dann doch noch ins Reich der Träume zurück gekehrt und hab mich auch nicht stören lassen, als die Mädels eine Stunde später dann das Licht angemacht haben.
Für diesen Tag war geplant, dass wir den „Historic Dockyard“ besuchen. Die Familie war im Sommer schon mal dagewesen und sich mit ihrem Jahresticket schon ein paar Sachen angeschaut. Kurz gesagt man kann sich jede Menge alte Schiffe anschauen. Um es positiver auszudrücken: Dabei handelt es sich vor allem um für die Schifffahrt wichtige oder interessante Schiffe. Ich glaub allerdings, dass das Ganze für Engländer oder Personen, die mit der englischen Geschichte vertraut sind, noch mal spannender ist. Mir haben die Schiffsnamen nämlich nie was gesagt und für mich hatte das auch nicht so ne große Bedeutung, wenn ein bestimmtes Schiff besonders wichtig war, um Frankreich davon abzuhalten, über England „herzufallen“.
Als wir ankamen mussten wir allerdings feststellen, dass aufgrund des Wetters nur drei verschiedene Ausstellungen offen waren und diese auch alle schon um 15 Uhr geschlossen wurden. Wir hatten eigentlich geplant den ganzen Tag dort zu verbringen.
Also war nichts mit rumtrödeln und wir haben uns direkt auf den Weg zur HMS Warrior gemacht. Dabei handelte es sich um ein altes Kriegsschiff. Es war schon krass zu sehen, wie gut die mit Waffen ausgestattet waren. Im Grunde war alles voller Kanonen, Pistolen und ähnlichem.
Aufgrund des Wetters (es war übertrieben kalt) waren wir so ziemlich die einzigen Besucher auf dem Schiff und einer der Mitarbeiter bot sich an, uns etwas das Schiff zu erzählen. Darauf konnte ich mich allerdings nicht wirklich konzentrieren. Ich hatte ganz plötzlich schreckliche Bauchkrämpfe und mir war total schwindlig. Ich dachte echt, ich müsste Helen oder Stephen bitten, mich zurück zum Hotel zu fahren. Aber so plötzlich wie es gekommen war, ging es mir auch wieder gut.
Nach der HMS Warrior haben wir eine Lunch-Pause gemacht und danach bin ich alleine ins Mary Rose Museum gegangen. Das hatten die anderen nämlich schon gesehen, da ich aber dafür bezahlt hatte (weil es in dem Ticket mit drin war), dachte ich mir, ich schau’s mir halt mal an. Da ich aber nichts über die Mary Rose wusste, war es irgendwie nicht so wahnsinnig spannend. Und ich hatte so ganz allein im Museum auch keine Lust mir jedes Schild genau durchzulesen (und davon gab es viele!). Ich glaub, ich war von den Mitarbeiter abgesehen die einzige Person im Museum, was ich ein bisschen unheimlich fand ;)
Danach hab ich mich mit den anderen in den Action Stations getroffen. Da ging’s mehr um die Gegenwart als die Vergangenheit. Es gab jede Menge Sachen, die man ausprobieren konnte, und die größtenteils mit der Navy zu tun hatten. Es gab jede Menge Simulatoren, eine rotierende Kletterwand, verschiedene technische Experimente und vieles mehr.
Als um 15.00 Uhr alles geschlossen wurde, haben wir uns auf den Weg zu „Gunwharf Quays“, einem kleinen Shoppingcenter mit vielen Restaurants, Bars, Bowlingbahn und Kino, gemacht. Dort wollten wir am Abend in einem Restaurant essen und bis dahin irgendwie die Zeit überbrücken. Wir überlegten erst ins Kino zu gehen, da aber nichts lief, was für alle Altersgruppen passend war, entschieden wir uns fürs Bowling spielen. Eigentlich haben nur die Mädels und ich gespielt, was nicht so toll war. Wenn die Mädels an der Reihe waren, war immer die Bande oben, sodass sie natürlich immer getroffen haben und ich dann die schlechteste war. Das an sich hat mir nix ausgemacht. Aber jedes Mal wenn nicht alle Pins umgefallen sind, haben sie das Gesicht verzogen und waren mies drauf. Da ist irgendwie der Spaß verloren gegangen.
Nach dem Bowling sind wir noch ein bisschen durch die Gegend gezogen. Louisa wollte mit mir gehen und wir sind dann in einem Schmuckgeschäft gelandet, wo sie für ihre Mutter Ohrringe gekauft hat. Als Dank für den Ausflug nach Portsmouth. Das fand ich total süß =)
Nach einer Stunde haben wir uns dann alle im Restaurant getroffen. Die Musik wurde nach einiger Zeit etwas nervig, aber ansonsten war die Atmosphäre und das Ambiente sehr schön und das Essen war sowieso super lecker.
Die Mädels waren ganz fasziniert davon, dass die Lichter an der Bar alle paar Minuten ihre Farbe gewechselt haben, und fanden’s super, dass wir an nem höheren Tisch auf Barhockern saßen ;)
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