Nur noch drei Tage und dann bin ich wieder in good old Germany. Das heißt, dass jetzt wirklich so langsam die Abschiede anfangen und das ist echt eine traurige Angelegenheit.
Am Samstag hab ich mich von Ala verabschiedet. Wir sind zusammen ins Kino und danach noch zu Subway gegangen (weil wir das beide voll lieben!). Wir hatten wie immer eine schöne Zeit gemeinsam. Ich fand’s jedes Mal wieder erstaunlich, wie gut und vor allem vertraulich wir miteinander reden konnten. Da wir uns aber so super verstanden haben und ich das Gefühl habe, dass daraus wirklich eine tiefgehende Freundschaft geworden ist und nicht nur eine oberflächliche Bekanntschaft, war es natürlich umso schwerer und trauriger Abschied zu nehmen. Obwohl wir auf jeden Fall in Kontakt bleiben wollen.
Auch auf dem Weg nach Hause hab ich mich sozusagen von der Umgebung verabschiedet, was mich ein bisschen melancholisch gestimmt hat.
Gestern hieß es dann: Gospel Choir Concert – Klappe, die Zweite. Und wieder ein Abschied. Auf der einen Seite vom Chor, aber auf der anderen Seite auch von ein paar Leuten. Ich hab nämlich gleich am ersten Abend drei Leute kennen gelernt, die direkt bei mir um die Ecke wohnen und mich daher immer mitgenommen haben. Das war echt super, weil ich sonst immer hätte laufen müssen. Beverly, unsere Fahrerin, hat sogar längere Zeit in Deutschland gelebt (Darmstadt und Bremen) und ist Deutschlehrerin. War schon ein krasser Zufall. Mit denen verbindet mich zwar keine richtige Freundschaft, aber dennoch war es irgendwie schade, sich zu verabschieden.
Zum Konzert: Es war gut, aber leider längst nicht so gut wie das erste. Daher war ich am Anfang etwas enttäuscht. Die ganze Atmosphäre war einfach anders. Außerdem hatten wir nicht genug Platz auf der Bühne, sodass ich eigentlich bei keinem Lied richtig gesehen habe und immer Angst hatte, die Einsätze zu verpassen. Im Laufe des Abends haben wir uns glücklicherweise noch etwas gesteigert und ich hab mich einfach drüber gefreut, dass das andere Konzert einfach genial war.
Auf dem Rückweg haben wir uns noch etwas verfahren, sodass ich noch ein bisschen Easton und so generell den östlichen Teil Bristols kennen gelernt habe ;)
War also halb so schlimm. Außerdem hat mich Beverly ständig gefragt, wie man bestimmte Sachen im Deutschen sagt. Sie macht mit ihrer Klasse grad alles rund ums Handy und wusste so Sachen wie „Prepaid-Karte“ nicht. Was ja auch eigentlich lächerlich ist, weil es sich dabei zwar um ein englisches Wort handelt, die Engländer es aber überhaupt nicht benutzen. Das war ganz lustig, weil ich bei manchen Sachen auch nicht genau wusste, wie man es sagt. Man kann da halt nicht alles eins zu eins übersetzen.
Gestern hab ich dann auch irgendwie zum ersten Mal gedacht, eigentlich könnt ich jetzt noch einen Monat dranhängen. Bristol ist einfach so eine schöne Stadt und mir macht die Arbeit hier so viel Spaß…
Wie schon gesagt: There’s no good in good-bye…
Well, but maybe there is…
Von Bristol und den Menschen hier Abschied zu nehmen, heißt ja auch, dass ich nach Hause komme, dass ich meine Familie und meine Freunde wiedersehe. Und darauf freue ich mich wirklich =)
Ich werde Bristol also mit einem lachenden und einem weinenden Auge verlassen und einfach darauf vertrauen, dass ich bald wieder her kommen werde ;)