Sonntag, 28. Februar 2010

Dies und das






Jetzt ist es wirklich nicht mehr lang, bis ich wieder zurück nach Deutschland fliege. Und ich freu mich schon total =) Obwohl es mir in Bristol echt gut gefällt und ich einiges vermissen werde.


Letzten Sonntag habe ich mit Janine noch die letzten Punkte auf meiner „Want to see“-Liste abgehakt. Das Wetter war total schön. Die Sonne schien und im Mantel war es echt ein bisschen warm. Wir sind viel rumgelaufen, haben uns das Georgian House und St. Mary Redcliffe angeschaut. Dabei sind wir vor allem am Hafen lang spaziert, was bei dem Wetter einfach toll war. Wir waren dann auch noch im Arnolfini Arts Centre, von dem wir ziemlich enttäuscht waren. Es gab kaum etwas zu sehen und die Kunst war doch etwas zu modern (Videospiel mit Beamer auf den Boden projiziert). Im Brandon Hill, einem hügeligen Park, haben wir versucht Eichhörnchen anzulocken. Die sind hier nämlich sehr zutraulich.


Die Woche war dann relativ unspektakulär. Die Arbeit in der Vorschule hat Spaß gemacht, war aber auch anstrengend. Also wie immer ;) Nach einer Woche Ferien war es aber irgendwie doch noch ein bisschen ermüdender als sonst.


Dienstag war Janines Geburtstag. Aufgrund dessen sind wir beide mit ihrer Kollegin Joanna und deren Mann, ihrer Vermieterin und eigentlich Joannas Schwägerin Jenny in ein chinesisches Restaurant gegangen. Jenny musste leider im letzten Moment absagen.

Das Restaurant gehört wohl zu den besten vier in ganz England. Und das hat man gemerkt. Das war wirklich kein Vergleich zu chinesischen Restaurants in Deutschland. Wir hatten ein dreigängiges Menü bestellt, wo haufenweise Essen in die Mitte gestellt wird und jeder von allem probieren kann. Es war unglaublich lecker und es gab einiges, dass ich noch nie vorher gesehen bzw. probiert hatte.


Freitag bin ich mit Janine ein bisschen durch Cabot Circus gelaufen, weil sie noch nach was gesucht hat, was sie ihren Eltern mitbringen kann. Und anschließend haben wir uns dann noch einen Kaffee gegönnt =)


Gestern waren wir mit der ganzen Familie Essen. Es ist Tradition, dass, wenn jemand Geburtstag hat, die Familie am Wochenende vorher oder nachher Essen geht. Susannas Geburtstag ist am Dienstag und wir haben also schon mal vorgefeiert ;) Wir waren wieder in Preview, dem Buffet-Restaurant, in dem wir auch anlässlich Louisas Geburtstags schon waren. Es war natürlich wieder richtig lecker =) Im Anschluss musste Helen noch ein paar Sachen einkaufen, unter anderem für Susannas Geburtstag. Beim ersten Stopp hab ich mit Susanna und Victoria im Auto gewartet und irgendwann hat Victoria meine Kamera entdeckt und wollte natürlich wieder Fotos machen. Also fand (mal wieder) ein lustiges Fotoshooting im Auto statt =)

Es war irgendwie schön, mal wieder was mit der ganzen Familie zu unternehmen. Auch wenn es sich jetzt dabei nicht wirklich um einen Ausflug gehandelt hat. Aber in letzter Zeit kamen wir einfach kaum dazu. Grad an den Wochenenden, wenn ich dann unterwegs bin, lebt man so halb an sich vorbei…


Abends hab ich mich wieder mit Janine getroffen. Wir sind in das Restaurant gegangen, wo wir das erste Mal zusammen waren: Frankie & Benny’s. Sie wollte nämlich was essen (ich war ziemlich satt) und außerdem hatten wir beim letzten mal dort eine „Special Cocktail Offer“ gesehen, die total gut klang und die wir mal ausprobieren wollten. Als wir im Restaurant ankamen, hieß es erst mal wir müssen zwanzig Minuten warten und wir haben einen Pager bekommen, der blinken und vibrieren sollte, sobald unser Tisch frei sei. Das fand ich erst mal ziemlich cool, weil ich so was nur aus Filmen kenne. Wir sind noch mal ein bisschen durch die Geschäfte gezogen und als nach 25 Minuten noch nichts passiert war, sind wir wieder zurück zum Restaurant und haben dann auch gleich einen Tisch gekriegt. Allerdings waren wir etwas enttäuscht, dass es das Angebot nicht mehr gab. Wir haben aber mal den Kellner drauf angesprochen. Und obwohl wir es ihm nicht leicht gemacht haben (wir wussten weder den Namen des Cocktails, noch was drin war, noch wie er aussah), wusste er welchen wir meinten. Der hat auch wirklich richtig lecker geschmeckt =) Wir wollten auf jeden Fall mal das Rezept googeln, weil wir beide noch nie etwas in der Art getrunken hatten und einfach begeistert waren. Begeistert waren wir auch vom Preis: nur 2,95 Pfund pro Glas (normale Größe). Da gehen wir bestimmt wieder hin ;)


Auch heute hab ich mich mit Janine getroffen. Da ich nächstes Wochenende in London bin, war dies das letzte Wochenende, wo wir was gemeinsam machen konnten.

Der Wetterbericht hatte Regen und Schnee angekündigt, also haben wir uns entschieden, in die überdachte Mall bei Cribbs Causeway zu fahren. Janine war vorher auch noch nicht da gewesen.

Ich hatte eigentlich nicht vorgehabt, was zu kaufen, da ich die ganze Zeit im Hinterkopf hab „das muss alles wieder mit heim“. Aber wie das so ist, ich hab doch ein paar schöne Sachen gefunden…

Sonntag, 21. Februar 2010

Mein zweiter Besuch in Bath



Gestern bin ich ganz spontan noch mal nach Bath gefahren.

Eigentlich war ich mit Janine verabredet und wir wollten einen Ausflug nach Wells machen. Da sie aber ein bisschen krank war, haben wir das Programm auf abends ins Kino gehen beschränkt.

Ich wusste, dass Helen vorhatte mit den Mädels nach Bath zu fahren, also hab ich mich kurzerhand dran gehängt, da mir die Stadt ja wirklich gut gefallen hatte =)

Der Hauptgrund für ihren Besuch waren die Roman Baths. Helen meinte, das würde sich für den Preis nur lohnen, wenn man eine „Museumsperson“ ist. Ich find Museen zwar nicht total schrecklich, aber verglichen mit Paynters muss es wohl schon so aussehen, als fände ich sie langweilig. Also hab ich mich entschlossen, mich alleine auf den Weg zu machen.

Als erstes bin ich mal in die Abbey rein, was Chrissi und ich bei unserem gemeinsamen Besuch irgendwie verpeilt hatten. Die war auch von innen wirklich sehr schön. Bis jetzt haben mir hier in England echt alle Kirchen gefallen. Die sind irgendwie nie so kitschig und haben einfach eine schöne Bauart. Ich wollte auch gerne bei einer Tower Tour mitmachen, bei der man laut Janine einen super Überblick über Bath bekommt. Leider war die nächste Tour ausgebucht, also bin ich erst mal weitergezogen und wollte später wieder kommen.

Ich bin dann noch mal ein paar Highlights abgelaufen wie Queen Square, The Circus, Royal Crescent, die ich aber alle schon kannte.

Das Wetter war gestern wirklich super und in der Sonne konnte man sogar mal den Mantel aufmachen. Wobei die Engländer schon alle komplett ohne Jacke rumgelaufen sind…

Ich hab also den Sonnenschein genossen während ich gemütlich durch den Georgian Garden geschlendert bin und von da aus wieder Richtung City Centre.

Nachdem ich eine Kleinigkeit gegessen hatte, hab ich noch mal versucht ein Ticket für eine Tower Tour zu kriegen. Dann hieß es aber, dass sie bis 15 Uhr ausverkauft sind. Um 15 Uhr sollte ich mich aber schon wieder mit Helen und den Mädels treffen. Stattdessen bin ich dann in die Victoria Art Gallery gegangen. Ich war erst nicht so sicher, ob ich da wirklich Lust drauf hatte, aber ich hatte einfach noch so viel Zeit und da der Eintritt frei war, dachte ich auch es kann nicht schaden ;)

Und ich bin wirklich froh, dass ich es gemacht hab. Da gibt es nämlich zur Zeit eine total tolle Fotografieausstellung. Fotografien interessieren mich noch mal mehr als Gemälde. Die Kunst der Dauerausstellung fand ich auch weniger spannend. Es waren ein paar schöne Bilder dabei, aber das meiste war nicht so mein Geschmack. Und ich versteh nicht, warum die Engländer immer Porzellan im Museum ausstellen…

Direkt neben der Gallery hab ich eine Markhalle gefunden, wo es allen möglichen brauchbaren und unbrauchbaren Krimskrams gab. Ein Laden/Stand hatte ganz viel tollen Schmuck, aber ich hab dann nur dran gedacht, dass ich ja alles wieder mit heim nehmen muss ;)

Anschließend bin ich noch mal ein bisschen in der Gegend rumgewandert, was man in Bath einfach ganz toll machen kann =) Über die Pulteney Bridge und zurück ins City Centre, wo es auch einen kleinen Markt gab. Dann rief Helen an und wollte fragen, ob wir uns eine Stunde später treffen könnten. Ich also gleich wieder zur Abbey, wo sie mir sagten, dass die Tower Tours für den ganzen Tag ausverkauft seien =( Naja, ich hab definitiv vor noch mal irgendwann nach Bath zu kommen und dann hol ich das Ticket gleich als erstes ;)

Weil ich dann nichts mehr wirklich zu tun wusste, bin ich noch ein bisschen durch die Geschäfte gezogen und hab mich schließlich bis 16 Uhr auf den Platz vor der Abbey in die Sonne gesetzt und jemandem beim Gitarre spielen zugehört =)

Auf dem Heimweg hab ich mich dann in Bristol in der Nähe vom Stadtzentrum absetzen lassen und bin zum mit Janine vereinbarten Treffpunkt gelaufen. Wir haben dann als erstes unsere Karten für „Valentine’s Day“ gekauft und sind dann was essen gegangen.

Ich hatte mir schon vorher überlegt, wo ich hin will und dachte daher, dies Mal gibt’s kein langes Überlegen. Aber das Restaurant hatte dann eine Wartezeit von 20 Minuten, also sind wir dann nach nur ein bisschen Überlegen in ein italienisches Restaurant gegangen, wo es auch wirklich total lecker war. Und das obwohl Zwiebeln auf meiner Pizza waren und es NICHT auf der Speisekarte stand.

Den Film fanden wir auch beide richtig gut und auch echt lustig.

Ich hab dann nach’m Kino nur gehofft, dass ich nicht wieder so lange auf meinen Bus warten muss. Und was war: 40 Minuten!!! Irgendwie hab ich nur nachts so ein Pech…

Freitag, 19. Februar 2010

Mein zweiter Besuch aus Deutschland




Letzte Woche Donnerstag hab ich (endlich) Besuch von Nils bekommen =)

Das war alles irgendwie etwas komplizierter wegen seinem Zivi und ich hab schon fast nicht mehr dran geglaubt, dass es noch klappt. Dann hat er mir ungefähr eine Woche vorher eröffnet, dass er mich jetzt besuchen kommt. Da war ich natürlich super glücklich. Aber mir kam das auch alles irgendwie unwirklich vor, weil es so kurzfristig war. Ich hatte auch Bedenken, dass das für meine Gastfamilie vielleicht zu spontan ist, aber das war überhaupt kein Problem und sie haben sich schon gefreut, Nils kennen zu lernen.

Da es aber so kurzfristig war, musste Nils eine total komplizierte Verbindung von Frankfurt nach Bristol buchen und das auch noch zu unmöglichen Zeiten. Ich hatte ja ein bisschen ein schlechtes Gewissen, aber ihn hat es nicht gestört.

Donnerstag (11.02.) war ich dann den ganzen Tag voll aufgeregt, weil ich mich so gefreut hab. Als ich dann am Bahnhof auf Nils gewartet hab, war ich schon ganz hibbelig und bei jeder Person, die aus der Tür kam, dachte ich „das muss er jetzt sein“. Und als ich dann mal kurz an was anderes gedacht hab, stand er vor mir =)

Ich fand’s toll, auch mal Teil einer so schönen Wiedersehens-Szene am Bahnhof zu sein, die ich sonst immer nur bei anderen beobachte ;)

Aber ich muss auch sagen, dass es erst mal irgendwie komisch war, dass Nils plötzlich da war. So ging’s mir ja auch, als Julia mich besucht hatte. Irgendwie ist da dann plötzlich eine Person aus dem „alten“ Leben, die im „neuen“ Leben auftaucht. Hab mich aber zum Glück ganz schnell dran gewöhnt und war dann einfach nur noch glücklich.

Nils hat sich auch super mit den Mädels verstanden und hat mit Louisa gleich das Trampolin unsicher gemacht =) Auch mit Helen und Stephen kam er gut klar.

Ich war ziemlich beeindruckt, dass er das britische Englisch von Anfang an ziemlich gut verstanden hat, und vielleicht sogar ein bisschen neidisch ;)

Freitag hab ich ihn dann mit in die Vorschule genommen. Ich fand’s total toll, dass er meine ganzen Kollegen kennen gelernt und die Vorschule (plus Kinder) gesehen hat. Leider haben aber ein paar meiner Lieblinge gefehlt. Die Kids, vor allem die Jungs, fanden es auch super, dass Nils da war.

Dieser Freitag in der Vorschule war aber total untypisch. Es war relativ ruhig und angenehm, weil nicht so viele Kinder da waren (letzter Tag vor den Ferien). Selbst Lunchclub, der normal einfach nur crazy ist, war richtig ruhig. Deswegen habe ich die Vermutung, dass Nils mir nicht glaubt, dass es da normalerweise richtig laut und stressig zugeht ;)

Ansonsten hab ich Nils ein bisschen was von Bristol gezeigt, wie zum Beispiel mein Lieblingsrestaurant, von dem er auch total begeistert war ;) Aber wir haben auch zusammen ein paar neue Sachen entdeckt, die ich noch nicht kannte. Beispiel: Victoria Square. Der steht nicht mal in meinem Reiseführer, sondern wurde nur mal kurz auf so ’nem Touri-Flyer erwähnt, den ich hab. Und ich dachte halt eigentlich, dass das eh nix Besonderes oder Spektakuläres ist. Halt einfach wieder ein bisschen Grünfläche in Form eines Quadrats so wie Queen Square in Bath und Bristol. Aber ich hab mich getäuscht. Ist jetzt schwer, den Unterschied zu erklären. Ich fand den Victoria Square einfach viel idyllischer.

Ja, also Nils und ich hatten einfach eine sehr schöne Zeit zusammen, die viel zu schnell rumgegangen ist. Wirklich, ich hab noch nie eine Woche erlebt, die so schnell vorbei war. Gestern, als Nils dann wieder abgereist ist, war ich auch echt traurig. Allerdings ist es auch jetzt nur noch ein guter Monat und ich bin wieder in Deutschland.

Obwohl ich hier in England ja relativ viel alleine (unterwegs) bin und mich das auch wirklich nicht stört, hab ich mich dann, als ich Nils dann zum Bahnhof gebracht hatte, wirklich etwas einsam gefühlt…

Freitag, 12. Februar 2010

Chrissi und ich in Bristol





Am Sonntag hab ich dann in Bristol den Touristguide gespielt. Ich muss sagen, ich war schon irgendwie stolz auf mich, dass ich mich mittlerweile hier so gut auskenne, dass ich jemandem wirklich die Highlights zeigen kann.

Wir haben uns also am späten Vormittag auf den Weg ins Stadtzentrum gemacht und uns erst mal College Green angeschaut, wo sich die Bristol Cathedral, das Council House und das Abbey Gate House (heute die Central Library) befinden. Gerde bei schönem Wetter ist dies ein beliebter Ort zum Entspannen.

Von dort aus ging es weiter zum Millenium Square, wo wir einige lustige Fotos mit den sich dort befindenden Statuten gemacht haben. Die meisten Statuten sind uns zwar eher unbekannt, aber für die englische Geschichte von Bedeutung, wie zum Beispiel der Mann, der das Neue Testament das erste Mal ins Englische übersetzt hat.

Vom Millenium Square ging es über die Millenium Bridge in die Altstadt von Bristol.

Wie auch in Bath gibt es einen „Queen Square“, der in Bristol jedoch etwas beeindruckender ist. Im Grund ist es jedoch aber nur eine quadratische Grünfläche mit einigen Bänken und der Statue von William III. in der Mitte. In der Nähe befindet sich „The Granary“, ein alter Kornspeicher, der nun zu Apartments umgebaut wurde. Danach haben wir uns noch die King’s Street angeschaut, wo das Pub „Llandoger Trow“ steht. Dort traf Daniel Defoe den Mann, der ihn zu „Robinson Crusoe“ inspirierte. Man findet außerdem das „Old Vic“, das älteste Theater in England, in dem noch gespielt wird.

Als nächstes sind wir zum „Corn Exchange“ gelaufen. Dort sollte man eine Uhr sehen, mit zwei Minutenzeigern, die die Zeit in London und Bristol anzeigen. Denn früher gab es immerhin einen Zeitunterschied von 11 Minuten. Es war offensichtlich wichtig für die Händler, die genauen Zeiten zu wissen (warum hab ich aber noch nicht rausgefunden). Außerdem sollte man die sogenannten „Nägel“ sehen, auf denen das Getreide abgewogen wurde. Als wir dort ankamen, waren wir aber etwas enttäuscht. Von den Nägeln war keine Spur zu sehen und an der Uhr konnte man nicht eindeutig erkennen, ob es sich bei den drei Zeigern wirklich um einen Stunden- und zwei Minutenzeiger handelte oder doch einfach um einen Stunden-, einen Minuten- und einen Sekundenzeiger.

Unsere letzte Station waren die Christmas Steps (siehe Eintrag vom 04.02.). Dort wollten wir eigentlich Fish ’n’ Chips essen. Das Restaurant sah aber irgendwie ziemlich geschlossen aus und da wir nicht lange weiter suchen wollten, sind wir einfach zu Pizza Hut gegangen.

Als wir uns gestärkt hatten, sind wir dann wieder nach Hause gefahren, um Chrissis Koffer zu holen und kurze Zeit später wieder Richtung Busbahnhof zu fahren.

Die Verabschiedung war dieses Mal nicht wirklich traurig, weil ich schon einen Trip nach London für Anfang März geplant hatte, sodass wir wussten, dass wir uns ohnehin bald wieder sehen =)

Obwohl ich Chrissi einige Sachen zeigen konnte, waren auch für mich Altstadt und Corn Exchange neu, sodass ich wieder etwas von meiner „Want to see“-Liste streichen konnte =)

Mittwoch, 10. Februar 2010

Chrissi und ich in Bath




Letztes Wochenende hat mich Chrissi, die Freundin die gerade als Aupair in London ist, besucht. Da wir beide möglichst viel von England sehen wollten, haben wir außerdem noch einen Ausflug ins nahegelegene Bath geplant.

Sie kam Freitagnachmittag an und da haben wir noch nicht großartig was unternommen, sondern erst mal wieder ausführlich gequatscht und die vergangenen zwei Monate „aufgearbeitet“. Wir waren außerdem in einer Bar, wo die meisten Mädels halbnackt waren, sodass wir uns etwas underdressed gefühlt haben und außerdem wollten uns die Kellner nicht zahlen lassen ;)

Wir haben unsere Kräfte also für Samstag gespart: Unseren Ausflug nach Bath.

Das liegt wirklich nicht weit von Bristol entfernt. Mit dem Zug haben wir nur 20 Minuten gebraucht und preiswert war es auch.

Wir sind kaum aus dem Zug ausgestiegen, da waren wir schon von Bath begeistert. Es ist wirklich eine total schöne, süße, kleine Stadt.

Vom Bahnhof aus sind wir erstmal zur Bath Abbey geschlendert, die wie alles nicht weit entfernt war. Das war wirklich eine super schöne Kirche. Insgesamt find ich die Kirchen hier immer voll schön. Auf jeden Fall von außen, denn das Innere kenn ich meistens nicht. Aber die Architektur ist einfach toll. Obwohl Bath eine Stadt mit nur knapp 90.000 Einwohnern ist, ist die Abbey riesig.

Direkt daneben befinden sich die berühmten Roman Baths, wodurch die Stadt auch ihren Namen erhalten hat. Die haben wir uns nicht von innen angeschaut, weil der Eintrittspreis einfach zu hoch war und meine Gasteltern meinten, es würde sich dafür nicht lohnen. Dafür haben wir direkt davor eine Menschentraube entdeckt, die uns neugierig gemacht hat. Also haben wir uns mal dazu gestellt, um rauszufinden, was da los ist. Sie haben alle einem Straßenkünstler zugeschaut, der Kunststücke auf einem Einrad gemacht hat. Das hört sich jetzt gar nicht so besonders an, aber das Einrad war dreimal so groß wie ein normales, er hat dabei jongliert und das mit brennenden Fackeln. Das Beste war aber eigentlich, dass er das ganze total lustig aufgezogen hat. Und das riesige Publikum ist auch wirklich die ganze Zeit stehen geblieben und hat zugeschaut und ist nicht gleich weiter geschlendert.

Als die Show dann vorbei war, haben wir uns auf die Suche nach „Sally Lunn’s House“ gemacht, dem ältesten Haus in Bath. Sally Lunn’s Buns, die entweder große Brötchen oder kleine Brote sind, sind offensichtlich auf der ganzen Welt bekannt.

Das Haus war allerdings nicht leicht zu finden. Wir haben ewig gesucht und als wir eigentlich schon aufgegeben hatten, sind wir plötzlich dran vorbei gelaufen. Das Haus ist heute in erster Linie ein Café, in dem man Sally Lunn’s Buns genießen kann. Im Keller, dem sogenannten „Kitchen Museum“, kann man jedoch Überreste von römischen Bauten und andere Funde aus der Zeit besichtigen.

Von dort aus ging’s zur Pulteney Bridge, bei deren Anblick man eher das Gefühl hat, in Italien zu sein. Die Architektur ist an die Ponte Vecchio in Florenz und die Ponte di Rialto in Venedig angelehnt. Auf der Brücke befinden sich auf beiden Seiten kleine Geschäfte wie zum Beispiel ein kleines Café, in dem Chrissi und ich unser Mittagessen hatten. Das Café war wirklich winzig. Es gab nur sechs Tische oder so, die total zusammengequetscht standen. Aber da die Leute sogar bis auf die Straße Schlange standen und das Angebot auch sehr verlockend klang, haben wir uns entschieden, dort zu essen. Wir hatten sogar Glück und haben gerade so einen Tisch bekommen. Wir haben uns beide für die englische Tradition „Cream Tea“ entschieden. Dieser besteht aus Scones, die man mit Cream (mir fällt dazu leider kein deutsches Äquivalent ein, aber es ist so was wie Sahne nur mehr in der Konsistenz von Butter) und Marmelade bestreicht und dazu trinkt man natürlich Tee. In der Vitrine haben wir dann noch einen Schokoladenkuchen entdeckt, der wirklich verführerisch aussah und da wir dachten, dass wir nach unserem Cream Tea bestimmt noch Hunger haben würden, beschlossen wir, uns im Anschluss jeder ein Stück davon zu gönnen.

Tatsächlich waren wir dann aber doch mehr gesättigt als gedacht und wir haben uns nur ein Stück geteilt. Und es hat sich gelohnt. Dieser Kuchen war einfach sooo lecker. Die Leute an den Nachbartischen haben alle ganz neidisch geguckt ;) Aber geschafft haben wir es nicht ganz. Auch das Abendessen haben wir daraufhin gecancelt.

Voll gefressen haben wir uns dann auf den Weg ins Jane Austen Centre gemacht. Ich bin ja ein ziemlicher Jane Austen Fan, aber hätte nicht gedacht, dass es Chrissi interessiert. Darum war ich umso begeisterter, als sie es sogar vorgeschlagen hat =)

Das Haus, in dem sich das Museum befand, war so ziemlich das gleiche, wie das, in dem Jane Austen für sechs Monate in Bath gelebt hat.

Unsere letztehn Sightseeing-Punkte waren dann noch Queen Square (fanden wir beide nicht so besonders), The Circus und Royal Crescent. The Circus ist wie der Name eigentlich schon sagt, eine Gebäudekomplex, der im Kreis gebaut ist. Man kann von drei Seiten den Kreis betreten und in der Mitte befindet sich eine kleine Grünanlage.

Royal Crescent ist ein Halbkreis bestehend aus etwa 30 Häusern. Diese Bauart findet man in England öfters.

Auf dem Rückweg Richtung Stadtzentrum (Bath Abbey und Roman Baths) haben wir noch ein paar Ecken von Bath entdeckt, die so nicht im Reiseführer standen, und haben durch ein paar coole Läden gestöbert.

Als gegen 18 Uhr dann die Geschäfte angefangen haben zu schließen, haben wir uns auf den Weg zurück zum Bahnhof gemacht. Diesen haben wir wunderbar gefunden, ohne auch nur einmal auf den Stadtplan zu schauen.

Wir waren also wirklich ziemlich zufrieden mit unserem kleinen Ausflug =)

Donnerstag, 4. Februar 2010

Ein Wochenende voll Sonnenschein - Part Three





Sonntag hab ich mich dann wieder mit Janine getroffen. Wir wollten ins Bristol City Museum, das ich schon kannte, und anschließend ins Red Loge oder ins Georgian House (oder beides).

Mit Janine durchs Museum zu schlendern, war irgendwie viel angenehmer als beim letzten Mal mit der Familie. Weil sie bei den nicht so interessanten Sachen genau wie ich nicht ewig stehen geblieben ist. Und obwohl ich schon mal im Museum gewesen bin, gab es einige Sachen, die mir auch neu waren. Die sich im Museum befindende Art Gallery hat uns beiden, glaub ich, am besten gefallen. Wobei die Stadtpläne von Bristol aus verschiedenen Jahren auch sehr interessant waren. Wir sind leider in der falschen Reihenfolge vorgegangen und haben uns die neusten Karten zuerst angeschaut, aber die Veränderungen waren natürlich trotzdem sichtbar ;)

Als wir aus dem Museum raus kamen, hatten wir beide erst mal einen Cappuccino und eine Kleinigkeit zu Essen nötig. Wir haben uns also wieder ein gemütliches Café gesucht und uns erst mal gestärkt.

Wir haben dann beschlossen, uns Red Lodge anzuschauen. Dabei handelt es sich um ein Wohnhaus aus dem 16. Jahrhundert eingerichtet mit Möbelstücken aus dem 19. Jahrhundert. Schon im Reiseführer stand, dass es von außen „unauffällig“ ist und ja, wir wollten erst mal dran vorbei laufen. Als wir dann davor standen, haben wir uns aber gefragt, wie das passieren konnte, denn die Haustür ist knallrot und fällt dadurch eigentlich doch sehr auf.

Im Eingang hing dann erst mal ein Schild, dass das Georgian House bis Mitte Februar geschlossen ist und so haben wir uns über die Entscheidung gefreut, nicht erst dort hinzugehen.

Wir wurden von einem älteren Mann begrüßt, der uns erst mal ein bisschen was zu dem Haus erzählt und uns erklärt hat, in welcher Reihenfolge wir durch die Zimmer laufen sollen.

Es war viel kleiner, als ich es mir vorgestellt hatte, aber dennoch sehr beeindruckend. In jedem Zimmer waren aufwendig bearbeitete Möbel und auch die Zimmerdecken waren kunstvoll verziert. Anscheinend waren die Menschen damals aber ziemlich klein, denn die Türrahmen waren niedriger und die Betten kürzer als bei uns heutzutage.

Auf unserem Weg nach draußen hat uns der Mann, der dort arbeitete, noch ein paar Tipps gegeben, was wir uns noch anschauen könnten. Die „Christmas Steps“ und „St. James“.

Die Christmas Steps waren direkt um die Ecke und dort hatten wir eh hingehen wollen. Dabei handelt es sich um eine der ältesten Straßen in Bristol, wo sich früher vor allem Pubs befunden haben. Am Beginn der Stufen steht eine kleine Kirche, deren Fenster die Weihnachtsszene zeigt, wodurch auch der Name „Christmas Steps“ entstand.

Ich muss jetzt aber gestehen, dass wir auch da erst mal vorbei gelaufen sind und andere Stufen runter, die alles andere als schön waren und eher nach Hinterhof aussahen. Da haben wir uns dann gedacht, dass wir wohl falsch sind ;)

Danach ging’s dann zu St. James. Dies ist eine Kirche und das älteste Gebäude in Bristol. Von außen sah es auch ganz schön aus, aber die Umgebung drum rum wirkte ein bisschen verkommen und es war auch nicht möglich in die Kirche reinzugehen, da überall Tore angebracht worden waren. Die meisten davon waren eingetreten. Naja, man muss ja auch mal die dunklen Seiten von Bristol kennen lernen ;)

Janine und ich sind dann noch ein bisschen in der Gegend rumgelaufen. Da es dafür aber eigentlich viel zu kalt war (trotz Sonnenschein), haben wir uns bald auf den Heimweg gemacht…

Mittwoch, 3. Februar 2010

Ein Wochenende voll Sonnenschein - Part Two




Für Samstag hatte ich mich mit Ala verabredet. Sie hatte nicht so viel Zeit, also wollten wir uns schon um 10 Uhr morgens treffen und eventuell auch eine Kleinigkeit zusammen frühstücken. Für mich hieß das recht früh aufstehen, wobei mit Ausschlafen eh nix ist. Aber zur Abwechslung war ich mal die Erste in der Familie, die an einem Samstag das Haus verlassen hat. Die Mädels haben Samstagmorgen immer Ballett und Fußball und ich lieg normalerweise noch im Bett, wenn sie los müssen. Das war dann auch mal was anderes ;)

Als ich zur Bushaltestelle gelaufen bin, hab ich mich total über das gute Wetter gefreut. Es war zwar immer noch kalt, aber die Sonne hat noch mehr gestrahlt als am Tag zuvor.

Auch Ala und ich mussten erst mal überlegen, wo wir Essen gehen wollten. Da das Frühstücksangebot aber wesentlich kleiner ist, wurde die Entscheidung recht schnell getroffen. Das Restaurant hat mir noch besser gefallen und die Kellnerin war auch viel freundlicher =) Wir haben beide einen „Brekkie Bap“ bestellt, obwohl wir vorher erst mal rätseln mussten, was das überhaupt ist. Und eigentlich haben wir es auch nur rausgefunden, weil wir gefragt haben ;) Und zwar handelt es sich dabei um eine Art Brötchen, das mit unterschiedlichen Sachen belegt bzw. gefüllt ist. Man hatte die Wahl zwischen Rührei, Spiegelei, Tomaten, Pilzen, Schinken und noch ein paar anderen Sachen. Das war wirklich richtig lecker.

Ala und ich haben uns auch wieder richtig gut unterhalten und jede Menge weitere Gemeinsamkeiten entdeckt =)

Anschließend sind wir noch ein bisschen durch die Geschäfte gezogen. Ala hat mir einen Geschäft gezeigt, in dem DVDs viel billiger sind als sonst wo und ich hab ihr einen Buchladen gezeigt, in dem es grad auf alles 70 % Rabatt gibt.

Als Ala dann gehen musste, hab ich noch ein paar Besorgungen gemacht und mich über die Sonne gefreut. Dann wollte ich mich grad auf den Weg zum Bus machen und wen hab ich da getroffen: Janine. Das war schon ein lustiger Zufall.

Auf dem Weg von der Bushaltestelle nach Hause hab ich dann noch ganz viele Fotos von meiner Nachbarschaft gemacht, weil in der Sonne einfach alles so schön aussah. Sonne ist hier nämlich auch eher eine Seltenheit. Selbst wenn es nicht regnet, ist es doch fast immer grau. Eigentlich wollte ich gar nicht drinnen sein, aber irgendwie war es dann doch zu kalt…

Montag, 1. Februar 2010

Ein Wochenende voll Sonnenschein - Part One

Das vergangene Wochenende gab’s endlich mal wieder richtig viel Sonne hier in Bristol. Es ist zwar immer noch super kalt, aber die Laune hebt sich trotzdem =)

Eigentlich hätte ich dieses Wochenende „sturmfrei“ haben sollen, da die Familie wegfahren wollte. Dann ist aber letzte Woche Stephens Mutter ins Krankenhaus gekommen und so wurde der Trip abgesagt. Da ich aber dachte, dass ich das Wochenende über alleine bin, hab ich mir möglichst viel vorgenommen, damit ich auf keinen Fall einsam werde ;)

Freitag hab ich mich nachmittags mit Janine getroffen. Wir sind zuerst auf den St. Nicholas Market, wo aber fast nix los war und viele der Stände noch gar nicht geöffnet waren, was uns etwas gewundert hat. Gab trotzdem einige schöne Sachen zu sehen. Als wir gerade überlegt haben, wo wir als nächstes hin wollten, fing es plötzlich an zu schneien. Von einer Sekunde auf die andere vom strahlend blauen Himmel zu Schneeflocken. Ich hab schon fast die Krise gekriegt, weil ich ja mit Schnee hier nicht nur gute Erfahrungen gemacht habe. Und ich hatte n bisschen Angst, nicht mehr heim zu kommen. Außerdem hatten Janine und ich nicht so wahnsinnig Lust, durch den Schnee zu spazieren, da wir eh schon wie blöd gefroren haben. Aber fünf Minuten später hat es genauso plötzlich aufgehört wie es angefangen hatte.

Wir sind dann weiter zu Temple Meads gelaufen. Das ist sozusagen der Hauptbahnhof von Bristol. Janine wollte ein Ticket nach Birmingham kaufen und außerdem ist er wirklich sehenswert. Von außen sieht es nicht wie ein Bahnhof aus, sondern eher wie eine Kirche. Und als wir ankamen war gerade nur das Hauptgebäude des Bahnhofs Sonnen beschienen und alles drum herum wirkte eher grau, was insgesamt total toll aussah und super Fotos ergeben hat =)

Wir sind dann anschließend wieder zurück zum Cabot Circus gelaufen, wo wir ins Kino gehen wollten, und haben auf dem Weg noch jede Menge schöne Fotos gemacht.

Im Kino war’s dann gar nicht so leicht, sich für nen Film zu entscheiden. Wir haben festgestellt, dass wir beide eher zur unschlüssigen Sorte gehören ;) Letztendlich hat „Up In The Air“ mit George Clooney gewonnen. Da wir bis zum Beginn des Films aber noch jede Menge Zeit hatten, sind wir erst mal was Essen gegangen. Auch da fiel uns erst Mal die Entscheidung für ein Restaurant nicht gerade leicht. Ich glaub, wir sind insgesamt dreimal an den verschiedenen Möglichkeiten vorbei gelaufen, bis wir uns für ein italienisches Restaurant im amerikanischen Stil entschieden habe. Das war wirklich schön und gemütlich und das Essen war auch super lecker. Allerdings wollte uns die Kellnerin gegen Ende wohl loswerden. Sie kam ständig und fragte, ob wir noch was wollen und hat uns dann irgendwann ungefragt die Rechnung gebracht.

Irgendwie scheint das in England so zu sein, dass man bestellt, isst, zahlt und dann geht. Wir haben uns davon aber nicht irritieren lassen und sind so lange geblieben, wie wir wollten =)

Danach ging’s dann ins Kino, wo wir erst mal voll verwundert waren, dass wir keine festen Sitzplätze hatten. Aber das war eigentlich umso besser, weil wir uns dann die perfekten Plätze aussuchen konnten, da der Kinosaal ziemlich leer war. Die Sitze waren auch richtig bequem und das Beste war, dass man sich damit wie in einem Schaukelstuhl zurück lehnen konnte =)

Der Film war auch gut, obwohl ich irgendwie was anderes erwartete hatte. Aber hey, solange George Clooney mitspielt ;)

Danach haben wir uns beide etwas müde auf den Heimweg gemacht. Bei mir bedeutete das leider eine halbe Stunde in der Kälte auf den Bus zu warten…